Auch für Kapitalanleger war das erste Halbjahr 2022 eine Zäsur. In den Depots ist, mit einigen wenigen Ausnahmen, so ziemlich alles gefallen was investierbar war. Ganz gleich, ob das Portfolio nun von Anleihen dominiert, also eher defensiv ausgerichtet war, oder aktienlastig und deshalb offensiver positioniert war – im ersten Halbjahr haben im Grunde alle Anleger mehr oder weniger deutliche Verluste verkraften müssen.
Dabei schien der Wechsel vom erfolgreichen Börsenjahr 2021 in das Jahr 2022 zunächst verheißungsvoll. Gleich am ersten Handelstag des neuen Jahres markierte der S&P 500 den höchsten Schlusskurs seiner Geschichte (4.796,56 Punkte). Weil sich das Minus des S&P 500 am 13. Juni (3.749,63 Punkte) auf mehr als 20 Prozent summiert hat, befindet sich der US- Aktienmarkt aktuell „offiziell“ in einem sogenannten „Bärenmarkt“. Zuvor, also bis zu dieser Verlustschwelle, durfte noch von „Korrektur“ gesprochen werden.
Abbildung 1: Von 1926 bis zum 2021 verzeichnete der S&P 500 Index 17 Bärenmärkte, also einen Rückgang von mindestens 20% gegenüber einem früheren Höchststand. Die Rückgänge reichten von –21% bis –80% über eine durchschnittliche Dauer von etwa 10 Monaten.
Auf der positiven Seite gab es 18 Bullenmärkte, also Gewinne von mindestens 20% von einem vorherigen Tief. Sie waren durchschnittlich 55 Monate lang und die Anstiege betrugen zwischen 21% und 936%.
Wenn die Bullen- und Bärenmärkte zusammen betrachtet werden, wird klar, dass Aktien disziplinierte Anleger belohnt haben.
Investitionen in Aktien sind immer mit Unsicherheiten verbunden – und diese verschwinden nie. Täten sie es, gäbe es keine Börse. Ungewissheit ist der Grund für eine positive Risikoprämie von Aktien gegenüber vergleichsweise risikoarmen Anlagen. Und um das Potenzial der Aktienmärkte auszuschöpfen ist es daher unerlässlich, langfristig investiert zu sein!
Für einen tiefergehenden Einblick in die letzten Monate lesen Sie gerne unseren Quartalsbericht.
Abbildung 2: Plötzliche Kurseinbrüche können Anleger nervös machen, der US-Aktienmarkt konnte sich jedoch historisch gesehen in den meisten Fällen relativ schnell von Verlusten erholen. Wie ein Blick auf einen diversifizierten U.S. Marktindex, mit Daten seit 1926, zeigt, konnten Anleger mit US-Aktien in den 12, 36 und 60 Monaten nach größeren Kursverlusten meist positive Renditen erzielen. Die kumulierten Renditen zeigen diesen Trend in eindrucksvoller Weise.
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