25. Juli 2025

Wie lege ich am klügsten Geld für meine Kinder an?

Bannerbild Kinder

„Ich möchte meinen Kindern etwas Geld als Starthilfe mit auf den Weg geben“ ist vielen Menschen, die wir treffen, ein großes Anliegen. Und ein sinnvolles obendrein. Ein Führerschein kostet in München mittlerweile über 4.000 €. Ein privates Hochschulstudium oft mehr als 20.000 € und ein durchschnittliches WG-Zimmer liegt bei rund 800 € Warmmiete monatlich.

Wohl denjenigen Familien, die das erkannt haben und frühzeitig und wohlüberlegt für ihre Nachkommen Vermögen aufbauen. Denn Zeit ist der wichtigste Verbündete an den Kapitalmärkten. Wer 18 Jahre diszipliniert und strategisch vorgeht, kann auch mit kleinen Beträgen viel erreichen.

Nehmen Sie sich vor der Finanzindustrie in Acht!

Führerscheinsparen, Kinder-Bausparen, Ausbildungsversicherung oder Generationensparbuch. Die Finanzindustrie hat die Zielgruppe „Eltern“ längst für sich erkannt und nutzt deren emotionale Beeinflussbarkeit, wenn es um die eigenen Kinder geht, schamlos aus. Mit harmonisch klingenden Namen werben Banken und Versicherungen um das Studiengeld Ihrer Kinder und Enkel.

Dabei sind diese Produkte unserer Erfahrung nach vielmehr eine lukrative Einkommensquelle für die Banken als eine vermögensbildende Starthilfe für junge Sparer. Denn zum einen sind viele dieser Spezialprodukte in der Regel mit hohen Abschlusskosten und laufenden Provisionen versehen, zum anderen beinhalten sie neben dem Sparbeitrag Dinge, die Ihre Kinder bei aller Liebe nicht brauchen werden – aber bezahlen: Ein Bauspardarlehen für eine 18-Jährige? Eine Lebensversicherung zum Schutz vor dem Tod der Eltern? Lose für die bankeigene Lotterie?

Darüber hinaus landen die Gelder dann in relativ sicheren Anlagen wie Festgeldkonten oder Rentenversicherungen mit Kapitalgarantie. Das mag für kurze Anlagezeiträume unter 10 Jahren Sinn ergeben, doch die Zinsen liegen meist deutlich unter oder um die Inflationsrate und das Geld verliert dadurch real an Kaufkraft. Langfristig wird also nicht Vermögen aufgebaut, sondern schleichend entwertet. Zudem gibt es dadurch kaum Flexibilität und keine direkte Beteiligung an Produktivkapital. Für langfristige Sparziele wie Ausbildung oder Startkapital ist ein breit gestreutes, kostengünstiges Investment – etwa in globale Aktienfonds oder ETFs – deutlich sinnvoller.

An Aktien geht kein Weg vorbei.

Denn die Beteiligung am Produktivvermögen wird im Vergleich mit Immobilien, Gold oder Kontoguthaben langfristig am höchsten entlohnt. So liegt die globale reale Aktienprämie im langfristigen Durchschnitt bei über 5,2 % pro Jahr1 – nach Inflation! Durch den langen Anlagehorizont von Kindern wird auch das höhere Risiko von Aktienanlagen eliminiert.

So gab es – trotz Weltfinanzkrise, Corona-Crash oder Dotcomkrise – keinen 15-Jahre-Zeitraum, über den man mit einer weltweit gut gestreuten Aktienanlage einen Verlust erlitten hat. Wichtig: Einzelne Themenfonds, Trend- oder Länder-ETFs gehören nicht in die Kategorie von weltweit gut diversifizierten Aktienanlagen. Hier ist das Verlustrisiko durch die geringere Streuung deutlich höher!

Durch Kindergeld als Millionär in den Ruhestand?

Viele unserer Mandantenfamilien geben an, dass sie das Kindergeld von mittlerweile 255 € im Monat gar nicht im Alltag benötigen – sondern damit den Vermögensaufbau ihrer Kinder vorantreiben möchten. Somit kommt über das Jugendalter der Kinder immerhin ein Einzahlbetrag von 55.080 € (255 € x 18 x 12) zusammen – wohlgemerkt als staatliche Leistung ohne Ihr Zutun. Wenn Sie dieses Geld für Ihr Kind dann in einen Aktiensparplan zu 5,2 % jährlicher Rendite anlegen, hat sich zum 18. Geburtstag ein Kapitalstock von immerhin 90.179 € gebildet. Das reicht schonmal locker für ein Auslandsstudium mitsamt WG-Zimmer.

Der Zinseszins macht sich langfristig aber noch deutlicher bemerkbar – dazu ein Gedankenexperiment: Lassen Sie das Geld nun unangetastet liegen, und der Aktienmarkt liefert über die kommenden Jahrzehnte dieselben Renditen wie im letzten Jahrhundert, dann liegen mit 70 Jahren (was im Jahr 2095 eher ein konservativ geschätztes Renteneintrittsalter ist) ganze 1,25 Mio. € auf dem Wertpapierdepot Ihrer Kinder. Wohlgemerkt mit realen Renditen gerechnet, also nach Inflation!

Konsequenz zahlt sich aus.

Was nach Hexenwerk klingt, ist lediglich das konsequente Eingehen rationaler Risiken und eine geradlinige Umsetzung einer etablierten Strategie. Falls Sie also noch keinen Sparplan für Ihre Kinder oder Enkel eingerichtet haben, wird es höchste Zeit.

Wir unterstützen unsere Mandantenfamilien gerne bei der Einrichtung. In der Regel indem wir für die Kinder eigene – bei den uns angeschlossenen Banken meist kostenfreie – Depots eröffnen. So kommen diese in den Genuss des vollen Steuerfreibetrags, welcher verloren geht, wenn die Angehörigen das Geld in ihrem Namen anlegen. Im Jugendalter behalten die Sorgeberechtigten automatisch Vollmacht auf das Depot und damit die volle Vermögensfürsorge.

Viele Eltern schrecken davor zurück, dass das Geld ab dem 18. Geburtstag dem Kind rechtlich allein gehört. Doch wir meinen: Finanzbildung beginnt mit Beteiligung! So schaffen Sie nicht nur Kapital, sondern auch Verständnis – und fördern Eigenverantwortung. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht Kinder durch das langfristige Sparen an die positiven Seiten und die Funktionsweisen des Kapitalmarkts heranzuführen: „Welche Firmen stecken hinter den ETFs? Warum steigt oder fällt der Wert?“

Wenn Sie Ihren Kindern oder Enkeln also ein Geschenk für die Zukunft machen möchten, zögern Sie nicht – sie werden es Ihnen danken!

 

Wichtige Hinweise 

Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen sind Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Die Inhalte sind nach bestem Wissen und mit großer Sorgfalt erstellt, gleichwohl können wir die Korrektheit der Informationen nicht garantieren. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die aus der Verwendung der in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen resultieren. Die hier enthaltenen Angaben basieren auf sorgfältig ausgewählten Quellen, die als zuverlässig gelten. Wir geben jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben. Hierin zum Ausdruck gebrachte Meinungen geben unsere derzeitige Ansicht wieder und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Anlagemöglichkeiten, die hier dargestellt werden, sind je nach Anlageziel und Finanzlage nicht für jeden Anleger geeignet. Die hier bereitgestellten Angaben dienen nur allgemeinen Informationszwecken. Der Zweck dieses Dokuments ist die Unterstützung der Diskussion mit Der Finanz Berater über die Anlagemöglichkeiten, die unseren Kunden zur Verfügung stehen. Sie stellen weder eine Anlageberatung noch ein Angebot, eine Empfehlung oder eine Aufforderung zum Treffen von Anlageentscheidungen nach dem Wertpapierhandelsgesetz dar. Investitionen in Wertpapiere, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bergen hohe Verlustrisiken, bis hin zum Totalverlust. Alle Rechte bei Der Finanz Berater – Artur Wunderle Vermögensbetreuungs GmbH, Hauptstraße 8b, 82319 Starnberg. 

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